
Zakagori
Der angekündigte Regen kam am Morgen. Wir fuhren ziemlich spät weiter. Wir nahmen den Weg, den wir gestern schon zu Fuß gewandert waren bis zum verlassenen Dorf Ketrisi. Dort gibt es eine Brücke über den wild dahin fließenden Terek. Sie sah nicht sehr Vertrauen erweckend aus, aber wir haben es trotzdem gewagt. Vom Auto aus scheint die Brücke gerade mal die Breite des Autos zu haben. Es gibt kein Geländer und die Platten liegen locker aneinander.

Von dort ging es durch eine weitere Siedlung, hier gab es sogar ein Café, vorbei am noch aktiven Abano-Kloster bis zur Festung Zakagori. Dort war zwar das Tal noch nicht zuende, aber für uns war dort Schluss. Hier stand ein Haus der Border Police und eine Wache stand davor. Im Gespräch bekamen wir mit, dass er gar nicht gut auf die Situation mit Süd-Ossetien und auf Russland zu sprechen ist. Für eine Weiterfahrt hätten wir vorher irgendwo ein Permit bestellen müssen.





Wir blieben dort und kletterten hoch zur Zakagori-Festung. Auch hier wieder die bekannten Wehrtürme und verfallene Häuser. Von hier oben hatten wir eine fantastische Sicht auf das ganze Tal. Der Regen hatte auch ausgesetzt.


Erst als wir wieder im Auto saßen, um Mittagessen zu machen, fing es wieder stärker an zu regnen. Wir machten eine entspannte Pause, bis ich irgendwann sagte, ich hätte nichts gegen einen frühen Kaffee.
In der Sekunde klopfte es ans Beifahrerfenster. Ein junges Paar aus Deutschland fragte, ob wir sie für eine Weile ins Trockene holen könnten. Sie hatten gesehen, dass wir genau wie sie aus dem Rhein-Sieg-Kreis kommen. Es waren Ann Sofie und Elia aus Meckenheim. Sie kannte unseren Ort sehr gut, weil sie dort ihr Pferd gekauft hatte. Später stellten wir fest, dass wir sogar gemeinsame Bekannte haben. Die Welt ist wirklich klein. Wir tranken Kaffee zusammen, zum Glück haben wir vier Tassen, die beiden hatten auch noch Kekse dabei.

Als es wieder trocken war, sind die beiden zu Fuß weiter gewandert. Wir fuhren durch das Tal zurück bis an den Anfang. Dort haben wir noch einen wunderschönen Nachmittagsspaziergang gemacht. Es ging durch Geröllfelder und Blumenteppiche.










Erik und Carina kamen noch bei uns vorbei. Wir besichtigten ihr großes, selbst ausgebautes Fahrzeug und wünschten uns gegenseitig eine gute Weiterreise. Mal sehen, ob wir uns in Kazbegi wiedertreffen, wo wir morgen hinfahren wollen.

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