
Tbilisi

Welch ein Tag der Gegensätze. Morgens standen wir noch ganz alleine auf 2000 Metern Höhe im alpinen Frühling, abends schwitzten wir in der Großstadt Tbilisi (Tiflis) bei hohen mediterranen Temperaturen. Es war auch der erste Abend in den ganzen neun Wochen, dass wir noch lange nach Einbruch der Dunkelheit ohne Jacke vor dem Bus sitzen konnten.
Die Fahrt hinunter vom Berg ging weiter wie sie am Abend aufgehört hatte. Die Straße bestand eigentlich nur aus verschiedenen Fahrspuren aus großen Steinen und tiefen Rinnen bis wir endlich auf eine asphaltierte Straße einbiegen konnten. Es war ein Gefühl, als würden wir schweben. Dann kamen wir durch kleine Dörfer, die zum Teil verlassen waren oder wo die Menschen sehr einfach wohnten.
In Tsalka am gleichnamigen See gab es dann auch wieder Geschäfte für alles, was in einer einsamen Bergregion gebraucht wird: Lebensmittel, Kleidung aber auch Baumaterialien, schweres Gerät, Tankstellen und Reparaturwerkstätten.




Später kamen wir in die mittelgebirgige Zone mit viel Wald und kleinen Seen. An der Algeti-Talsperre fanden wir einen schönen Platz für unser Mittagessen. Dort bin ich sogar geschwommen. Ich habe mich gewundert, dass ich ganz alleine im Wasser war. Der See war nämlich gar nicht kalt.

Die Straße führte in Serpentinen immer weiter in die Ebene, in der auch Tiflis liegt. Hier waren die Felder schon gelb und das Getreide abgeerntet. Der Verkehr Richtung Stadt nahm zu und obwohl die Straße breit ausgebaut war, war es plötzlich sehr gefährlich. Die Fahrweise der Georgier ist lebensgefährlich, ständig gab es Beinahe-Kollisionen. Am Rand der Stadt gibt es viele hohe Wohnbauten, je weiter wir hineinfuhren, sahen wir auch schöne und fantasievolle Bauten. Wir steuerten einen Stellplatz an, der uns von anderen Wohnmobilisten empfohlen wurde. Google führte uns dorthin durch sehr enge, sehr steile Straßen mit viel Gegenverkehr. Hinter der Sameba-Kathedrale bekamen wir gerade noch einen Platz. Er war voll von anderen Wohnmobilen aus der Schweiz, Italien, England und Deutschland.
Ach ja, eine kleine Schildkröte lebt auch hier am Platz.








Nach einer sehr langen Pause im Schatten machten wir uns auf den Weg in die Altstadt. Von der prachtvollen georgisch-orthodoxen Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit, sie ist das größte Kirchengebäude in Transkaukasien, ging der Weg über Stufen immer weiter hinunter zum Fluss Kura.




Dort gelangten wir in einen Park mit allerlei modernen Bauten und weiter zur so genannten Friedensbrücke mit einem futuristisch anmutenden Dach aus Glas und Stahl, das sich wie eine grüne Welle über den Fluss schwingt. Auf der anderen Seite waren wir mitten im touristischen Trubel des Pfingssonntag. Restaurants warben darum, dass wir bei ihnen zu Abend essen. Wir ließen uns davon nicht beeindrucken. erst ein paar Straßen weiter fanden wir einen Platz im Keller eines Restaurants mit original georgischer Küche. Keine Ahnung, ob das besser war als die ersten Angebote. Wir genossen den kühlen Keller und die Speisen, die wir bestellt hatten. Es war viel zu viel. Am Ende durften wir die reichlichen Reste mit nach Hause nehmen. Zum Glück!











Die Rückkehr zum Bus war dann noch einmal ebenso schön und interessant wie der Hinweg in die Altstadt. Wir fanden uralte Häuser, einen kuriosen Uhrturm, aber auch moderne Wandmalereien und nette Plätze.
Gute Nacht, Tbilisi.

Hallo ihr zwei,
sofern ihr noch in Tiflis seid, ganz in der Nähe eures Stellplatzes gibt es ein tolles kleines Restaurant im Keller. Heißt „Home Kitchen“,sehr zu empfehlen. Steht auch in unserem Blog unter “ Tiflis – eine Stadtbesichtigung“
Grüße
Stefan und Beate
Danke und ja, das wussten wir schon. Aber das schaffen wir wahrscheinlich nicht mehr. Heute sind wir mehr als 10 Kilometer durch die Stadt und auf und ab gelaufen. Jetzt sind wir so platt, dass es zum Essengehen nicht mehr reicht. Morgen fahren wir wahrscheinlich schon weiter. Liebe Grüße, Eo und Michael