
Taranto und Brindisi
Zwei Wochen sind wir nun unterwegs. Das sind 2070 Kilometer. Unser letzter Tag in Italien ist angebrochen. Heute müssen wir rechtzeitig in Brindisi am Hafen sein.
Ein bischen aufgeregt sind wir schon, denn wir verlassen nicht nur Italien, sondern auch ein Gebiet, in dem wir uns ohne jegliche Mühe mit jedem Menschen unterhalten können. In Albanien und allen Ländern, die noch kommen werden, müssen wir hoffen, dass wir mit Englisch weiterkommen.
Ein Blick auf die Karte heute morgen zeigte uns, dass es von Locorotondo ein Katzensprung nach Taranto ist. Da müssen wir hin. Wir sind zum Glück wieder früh dran und kommen schon gegen viertel vor Neun auf dem Parkplatz vor der Brücke der Altstadt von Taranto an. Genau ein Parkplatz ist für uns noch frei und wir können wieder mit EasyPark bezahlen. Diese App benutzen wir auch in Deutschland gerne, da wir damit wirklich nur die Zeit bezahlen, die wir auch verbrauchen. Schön, dass das auch in Italien klappt. Kein nerviges Anstehen am Parkscheinautomat, kein Kleingeldsuchen.
Die Altstadt von Taranto liegt auf einer Insel, die auf zwei Seiten über Brücken zu erreichen ist. Autoverkehr ist nur für Bewohner zugelassen. Das macht den ganzen Ausflug sehr entspannt. Wir hatten tolles Wetter. Dunkelblauen Himmel, eine strahlende Sonne und frische Luft. Es ist erst April, also ist es im Schatten noch sehr kalt. Echte Italiener erkennt man daran, dass sie noch sehr winterlich angezogen sind. Auch ich habe gerne zwei Jacken dabei.






Am Castello war eine Menge los. Das Segelschulschiff der italienischen Marine, die Amerigo Vespucci, lag vor Anker. Hochrangige und weniger hochrangige Marinesoldaten begrüßten am Eingang zum Schloss besondere Gäste. Am Ufer warteten Hunderte von Menschen in einer langen Schlange, um das Schiff besichtigen zu dürfen. Wir haben ein paar Fotos von draußen geschossen. War auch schön.
Die engen Gassen, die Wohnungen, das Wetter, der Kaffee an der Bar, all das erinnerte mich stark an unser Leben in Neapel vor fast 25 Jahren. Noch bevor ich über die Brücke ging, fühlte ich mich zuhause.
Als wir gegen 12 Uhr aus der Stadt fuhren, haben wir uns beglückwünscht, solche Frühaufsteher zu sein. Lange Autoschlangen von Ostersamstagsausflüglern verstopften die Zufahrt. Wir konnten ohne Probleme aus der Stadt Richtung Brindisi fahren.
Eine Stunde später standen wir am Fährterminal. Natürlich viel zu früh. Aber wir wissen gerne immer schon frühzeitig Bescheid. Am Terminal ist ein sehr schöner Wartebereich im Freien eingerichtet, mit Bänken im Schatten. Dort haben wir unser Mittagessen verspeist. Nach einer Ruhepause sind wir das kurze Stück ins Zentrum von Brindisi gefahren und haben uns dort umgeschaut.







Brindisi hat eine wunderschöne Promenade an einem geschützt liegenden Binnenhafen. Autos gibt es dort fast keine. Es gibt viele Bänke in der Sonne und im Schatten und ein kleines Fährboot, das die ganze Zeit vier Haltestellen im Hafenbecken anfährt. Wir verbringen zwei Stündchden in der Altstadt und ziehen uns einen prima Cappuccino aus einer hochmodernen Station im Park. Der Preis für einen frischgebrühten Kaffee: 50 Cent.
Um 16:30 Uhr beginnt der Check-In, was hier aber bedeutet, dass es auch 17 Uhr werden kann. Kein Problem, wir haben ja nichts anderes vor. Den restlichen Nachmittag / Abend vertrödeln wir im Auto, essen zu Abend und packen unsere Taschen für die kurze Nacht in der Schiffskabine. Um 21 Uhr soll das Einschiffen beginnen. Wir sind gespannt.
Frohe Ostern. Wir sehen uns in Albanien wieder.
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