Prespasee und Ohridsee

Die Nacht war kalt und die Frösche haben nur zwischen 22 und 6 Uhr eine Pause eingelegt. Zum Glück ist unser Bus gut isoliert. Wir haben es unter unseren Decken kuschelig warm und Geräusche von draußen kommen nur sehr gedämpft zu uns herein. Der Himmel war schon morgens eher bedeckt, nur ab und zu lugte die Sonne durch und es blieb noch eine ganze Weile sehr kühl.

Kurz nach unserem Übernachtungsplatz kamen wir in die große Ebene von Bilisht, wo vor allem viel Landwirtschaft betrieben wird. Es reiht sich ein schmaler Acker sehr ordentlich an den nächsten, immer mit der gleichen Größe. Oft sieht man darauf Menschen in sehr ursprünglicher Art den Boden bearbeiten oder etwas ernten. Es gibt auch viele Hirten mit Schafen oder Kühen. Als Transportmittel werden Maultiere, Esel oder Pferde benutzt.

In Bilisht, einer lebhaften, mittelgroßen Stadt gab es einen supermodernen Spar. Dort wollten wir wieder nur ein paar Kleinigkeiten holen. Aber an der Käsetheke gab es kleine Sprachschwierigkeiten. Die Verkäuferin kam hinter der Theke hervor und holte einen anderen Kunden, den sie wohl kannte, zum Übersetzen. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann aus Kalifornien stammt und mit einer Albanierin verheiratet ist. Wir haben mit ihm dann nicht nur über Käse gesprochen.

Nach der großen fruchtbaren Ebene ging es bei Zvezde wieder ins Gebirge, den Prespa Nationalpark. Auf der anderen Seite des schönen Sees sieht man Griechenland und Mazedonien. Im Dorf Pustec haben wir Pause gemacht und sind ein Stück des „Pelican Trails“ gewandert.

Das war ein sehr schöner Pfad am Ufer des Prespasees entlang, aber Pelikane bekamen wir nicht zu sehen. Anstatt weiter am Prespasee entlangzufahren, was uns unweigerlich über die Grenze nach Mazedonien gebracht hätte, sind wir wieder zurück nach Zvezde und von dort zum Ohridsee gefahren.

Hier scheint im Sommer viel los zu sein. Hotels, Bars und schöne, wenn auch steinige Strände an einem See mit glasklarem Wasser. Nach einer Kaffeepause bei Udenisht sind wir nur wenige Kilometer später auf dem kleinen Campingplatz Erlin abseits der Straße und direkt am See gelandet. Wieder holte uns der Regen ein, als wir es uns gerade auf dem Platz gemütlich gemacht hatten. Später sind wir noch auf einem Pfad um die Halbinsel, an der der Campingplatz liegt, herumgelaufen. Dabei kamen wir an einem kleinen, sehr schön gelegenen Restaurant vorbei. Der Wirt holte uns sehr frreundlich aber bestimmt zu sich herein und bot uns einen selbst gebrannten Raki an. Wir konnten nicht ablehnen. Er wollte, dass wir bei ihm zu Abend essen. Er schwärmte vom guten Fisch aus dem See und wir versprachen, morgen Abend zum Essen zu kommen. Später haben wir die Bewertungen auf Google gelesen, die leider alle vor der Abzocke dieses Wirtes warnten. Da werden wir unser Versprechen wohl brechen müssen.

Morgen werden wir Albanien wohl verlassen und nach Mazedonien weiterreisen. Hier seht Ihr, wo unsere Fahrt bisher verlaufen ist.

Wir nutzen übrigens die App Polarsteps, um unsere Reise geografisch mitzuplotten.

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