
Immer weiter ostwärts
Am Morgen war das Unwetter der letzten Nacht Geschichte. Nur der Boden rund um unseren Bus war eine einzige Schlammebene. An Frühstück draußen war nicht zu denken. Es war aber auch ziemlich kühl.
So haben wir eben drinnen gefrühstückt. Als wir schon fast fertig waren, klopfte es (trotz des Schlamms) an unsere Tür. Der „Großvater“ des Familiencampings überreichte uns eine kleine Glasschüssel mit kandierten Kirschen und einem Löffelchen. Super lecker und ganz bestimmt selbstgemacht. Wir haben uns über diese nette Geste sehr gefreut.
Wir bemühten uns, so wenig Dreck wie möglich in den Bus zu lassen. Wir pflügten eine tiefe Spur durch den Matsch bis zum Ausgang des Campingplatzes. Auch auf der Straße zogen wir noch eine Dreckspur von mindestens einem Kilometer hinter uns her. An einem Brunnen haben wir den Bus vom gröbsten Dreck befreit. Bei einem weiteren Halt ließen wir die Markise an der Sonne zu trocknen.

Danach fuhren wir unseren Weg weiter Richtung Osten. Dabei haben wir alles, was uns der Weg anbot, gebührend bewundert. Neben der weiterhin großartigen Landschaft gab es zwei Mahnmale, die dem Gedenken an den Zweiten Weltkrieg gewidmet waren.

Besonders eindrucksvoll war der Friedhof und die Gedenkstätte in Borove, wo deutsche Wehrmachtssoldaten ein grausames Massaker an der Bevölkerung verübt hatten.

In Erseke fanden wir ein kleines Geschäft, in dem wir Obst kaufen wollten. Außer Äpfeln und Birnen nahmen wir auch noch Oliven, Eier, Chips und Kekse mit. Am Ende hat alles zusammen 7 € gekostet.

Am Ende des Tages und viele Serpentinen weiter gelangten wir zum Sinice Wasserfall im Landschaftsschutzgebiet Drenova–Sinica. Diesmal mussten wir nicht so weit wandern, um diesen eindrucksvollen Wasserfall zu sehen.

Nur ein paar Kilometer weiter fanden wir auf einer Wiese direkt am Bach eine schöne Stelle für die Nacht. Hier konnte ich endlich einmal meine Flöte rausholen und ungestört mein kleines Repertoir zum Besten geben. Die irischen Hirtenlieder passten wunderbar in die Landschaft, auch der Vivaldi klang hier nicht schlecht. Als ich aber mit Corelli weitermachen wollte, übernahmen die Frösche im nahen Bach und übertönten mich um mehrere Dezibel. Ich habe ihnen dann nicht weiter die Show stehlen wollen. Mittlerweile war es auch Zeit fürs Abendessen.



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