
Nordmazedonien
Wir können beim Wetter ein Muster erkennen: morgens ist es schön, im Tagesverlauf gibt es ein paar Regenspritzer, gegen späten Nachmittag regnet es bis in die Nacht hinein ausdauernd.
Genießen wir also die Vormittage. Unseren Kaffee haben wir direkt am Ufer des schönen Ohridsees getrunken. Mit dem Aufbruch vom Campingplatz haben wir uns Zeit gelassen. In Lin, dem letzten Örtchen in Albanien, haben wir versucht, unser letztes albanisches Geld loszuwerden. Im kleinen Minimarkt war es gar nicht so einfach, genug zu finden, um 12 € auszugeben.


Kurz nach 11 Uhr waren wir an der Grenze zu Nordmazedonien. Zuerst holte sich ein Beamter der albanischen Grenzpolizei unsere Unterlagen, dann gab er sie an die Kollegen der mazedonischen Seite weiter. Wir wurden gefragt, ob wir etwas zu verzollen hätten und schon ging’s weiter. Etwas länger gedauert hat es nur, weil wir nicht das erste Auto in der Schlange waren.
Da wir uns entschieden haben, für die Durchfahrt durch Mazedonien kein Internetguthaben zu kaufen, waren wir heute auf uns selbst gestellt. Wir mussten doch wahrhaftig nach den Straßenschildern fahren und uns in der quirligen Stadt Ohrid ganz alleine einen Parkplatz suchen.
Nach nur wenigen Versuchen haben wir einen passablen Parkplatz direkt an der Seepromenade gefunden. All unsere Sicherheitsmaßnahmen kamen zum Einsatz: Lenkerkralle (mit Alarm), Kettenverschlüsse der Türen, die wichtigsten Wertsachen kommen im Rucksack mit. Und dann heißt es hoffen, dass nicht doch jemand ein Auge auf unser schönes Auge wirft.










In der Stadt Ohrid war viel los. Wir dachten ja, es sei ein ganz normaler Donnerstagmittag, aber entweder ist Ohrid ständig so überlaufen oder heute war ein Feiertag. Die Seepromenade, die kleine Altstadt, alle Sehenswürdigkeiten (z.B. ein antikes Theater und die orthodoxe Kirche) waren sehr gut besucht. Viele Gruppen waren mit Reiseführern unterwegs. Wie es schien, ist Ohrid sehr beliebt bei griechischen Besuchern, denn überall konnte auch mit Euro bezahlt werden.
Wir fanden eine schöne Kaffeeterrasse dierkt am See. Hier kosteten zwei Cappuccino 5 € – und vor allem konnten wir hier ins WLAN.
Von der Altstadt mit Burgfelsen und Stadtmauer sind wir in der vom See abgewandten Seite von Ohrid über viele Treppen hinunter in die belebte Fußgängerzone gestiegen. Hier gab es die typischen Geschäfte für Touristen: Bars und Restaurants, Boutiquen und Juweliere. Daneben viel Nippes und Plastikspielzeug. Wir bummeln gerne durch solche Straßen, auch wenn wir nur schauen und nichts kaufen.
Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt durch Mazedonien fort. Das Ziel war ein Parkplatz an einer Kapelle, auf dem wir übernachten wollen. Auf dem Weg dorthin führen wir auch hier wieder durch schönen Landschaften. Ein Schild in ein Seitental verführte uns, einen etwa 7 Km langen Umweg zu machen. Auf dem Schuld stand „Paradise Valley“. Das durften wir doch nicht verpassen. Es war eine enge Straße, die sich immer höher bis zu einem Ort schlängelte. Der Wald, durch den wir kamen, war dicht. An einer Seite des Tals gab es schroffe Felsen.




Als wir aus den Bergen des Ohridsees in die Ebene kamen, waren wir plotzlich in einem Apfelanbaugebiet. Keine großen Plantagen wie bei uns, sondern viele kleine Grundstücke mit blühenden Bäumen. Eine Genossenschaft haben wir auch gesehen.
Gegen halb fünf erreichten wir unser Tagesziel. Dafür sind wir eine alte, nicht mehr gepflegte Straße mit vielen Schlaglöchern gefahren. Die Büsche rechts und links des Weges sind schon dabei, die ganze Straße zu verschlucken.
Wir fanden einen geraden Platz für unseren Bus direkt neben dem Zaun des Kirchengeländes. Wir stehen laut großem Schild direkt am Rand des großen Pelister-Nationalparks, der einen alpinen Charakter hat und neben einer vielfältigen Flora auch Bären, Wölfe und Luchse beherbergt.
Viel Zeit zum Erkunden blieb nicht. Es begann wieder heftig zu regnen.
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