
Hohe Berge
Wir genießen weiterhin die fantastische Bergwelt, die wir so nicht in der Türkei erwartet hatten. Aber deshalb reisen wir ja. Wie wollen unseren Horizont erweitern, neue Länder kennen lernen und alte Annahmen revidieren.
Die Nacht am Bach war wunderbar. Heute morgen haben wir uns viel Zeit gelassen. Wir konnten uns am Bach waschen und in der Sonne frühstücken. Wir saßen dort wie in einem Garten. Uns hat sogar ein Wiedehopf besucht, den wir schon lange nicht mehr bei uns in Deutschland gesehen haben.
Weiter ging die Fahrt über bequem ausgebaute Straßen und hohe Pässe.


Auf einmal bekamen wir Lust, ein wenig spazieren zu gehen. Wir hielten bei der nächsten Gelegenheit an und folgten dem Weg weg von der Straße. Wieder ging es an einem munter sprudelnden Bach entlang und dann gemächlich aber stetig bergauf. Auf einer Höhe von 1700 Metern, kühlen 16 Grad und zwischen hohen Kiefern wanderten wir von Kehre zu Kehre. „Ach lass uns doch wenigstens bis zur nächsten Kurve gehen. Vielleicht ist dort die Aussicht noch besser.“ So kamen wir immer höher und genossen alles daran. Hier schien der Frühling gerade erst begonnen zu haben. Auf dem Waldboden gab es blaue und gelbe Blumenteppiche von Vergissmeinnicht und anderen Pflanzen. Die Luft roch würzig nach Harz.



Zurück am Auto war es schon wieder Zeit für das Mittagessen. Unsere Müslischalen haben wir im Bach gewaschen. Ich wollte auch mit den Füßen hinein. Das ging aber nur kurz; das Wasser war eisig. Kein Wunder, wenn auf den entfernteren Gipfeln noch Schnee liegt.
Weiter ging die Fahrt Richtung Trabzon und dem Felsenkloster von Sumela. Wir kamen in ein anderes Tal, das wieder einen ganz anderen Charakter hatte. Waren wir gestern und heute Morgen fast alleine auf der Straße, nahm der Verkehr nun zu und es gab auch mehr Häuser. Wir staunten immer wieder über die wunderbaren Kiefernwälder, die vielen Felsen und tiefen Einschnitte bis hinunter zum Hamsiköy, einem Fluss, der später in den Değirmendere mündet.





Beim Ort Maçka sind wir ins Altındere-Tal eingebogen und immer am Altındaş-Bach bergauf bis zum Parkplatz des Felsenklosters von Sumela gekommen. Dort wollten wir aber nicht die Nacht verbringen. Wir wendeten und fuhren ein Stück zurück auf eine Nebenstraße immer weiter den Hang hoch bis wir den perfekten Platz für die Nacht gefunden hatten. Die Aussicht ist fantastisch, es ist ruhig. Wir werden eine gute Nacht haben. Morgen werden wir das Abenteuer Klosterbesuch in Angriff nehmen.



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