
Freundschaftsdienst und Schwefelbad

Die Burgruine von Slesa, die auf zwei Hügeln sitzt und zu ihrer Blütezeit ein strategischer Stützpunkt zwischen zwei Tälern war, war das erste, was wir heute nach dem Aufstehen gesehen haben. Natürlich war die Festung gestern auch schon da, aber ich habe vergessen, sie zu erwähnen.
Der Tag ging weiter mit der Pannenhilfe für Armandine und ihre Familie. Michael fuhr Vincent in die nächste Stadt, damit er sich ein neues Kupplungsseil anfertigen lassen konnte. Derweil blieb ich zurück. Ich trank mit Armandine mehrere Tassen Kaffee und wir redeten über unsere Reisen, unsere Kinder und über das Leben. Wir haben uns gut verstanden. Außerdem habe ich wieder Blumenbilder und einen kleinen Spaziergang gemacht.


Die Männer kamen kurz nach zwölf zurück. Michael hatte inzwischen eingekauft und getankt. Wir wollten dann weiter, aber dann gab es doch noch mehr Schwierigkeiten mit dem defekten Auto. Das neue Kupplungsseil war zu kurz. Michael hatte wieder gute Ideen und auch das passende Werkzeug.

Gegen 14 Uhr war es dann soweit. Alles klappte und wir konnten los. Unser nächstes Ziel: die Schwefelbäder von Borjomi. Das Navi brachte uns auf einen großen Parkplatz am Wald. Von hier aus war es ein ganzes Stück durch den Wald steil bergab zum Fluss. Dort lag sehr idyllisch auf einer großen terrassierten Wiese das mit warmem Schwelfelwasser gefüllte Bad. Es gab drei verschieden große Becken, die unterschiedliche Temperaturen hatten. Wir genossen es, unsere Körper mal so richtig durchweichen zu lassen. Obwohl wir uns jeden Tag ordentlich waschen, vermissen wir doch manchmal die heiße Dusche. Am Ende spülte ich mir das Schwefelwasser im Bach nebenan runter. Es gab extra einen breiten Weg dort hin. Das Wasser war eisig, aber danach war mir auch nicht mehr kalt. Als Auswärtige mussten wir übrigens 15 GEL (5€) Eintritt zahlen. Für die Einheimischen war er gratis.


Unseren Nachtplatz fanden wir ganz in der Nähe von Borjomi, direkt am Riesenrad auf einem betonierten Platz neben einer öffentlichen Sportanlage. Zur Abwechslung waren wir diesmal von einer Herde freilaufender Pferde umgeben.
Nach dem Abendessen probierten wir den Wanderweg aus, den wir morgen ins Tal und die Stadt Borjomi nehmen wollen. Vielleicht kehren wir mit der Seilbahn zurück, die hier ständig zwischen Berg und Tal hin- und hergondelt.





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