
Fehlersuche und Aufatmen
Voller Tatendrang beginnen wir unseren neuen Tag. Frühstück, aufräumen und dann in der Werkstatt anrufen (lassen). Sochan, der freundliche Besitzer des Campingplatzes hatte sich angeboten, die Werkstatt im nahen Telavi anzurufen. Welche Ernüchterung: man kennt sich nur mit benzinbetriebenen Fahrzeugen aus. Für Dieselfahrzeuge sei die Niederlassung in Tbilisi zuständig. Nach einigem Hin und Her hatte Sochan eine Idee. Er rief seinen Freund an, der seit Jahren für ihn Touren fährt. Er sei ein gewiefter Fahrzeugführer, der sich sehr gut mit Motoren auskenne. Ohoh!
Er wäre in ca 15 Minuten da. Ich bereitete das Auto vor. Kaum hatte ich die Motorabdeckung abgebaut, erschien ein Hühne, Zach sein Name (oder so ähnlich). Ich begrüßte ihn, legte meine Hand in seine Riesenhand und schon legte er los. Mit Sochan erklärte ich ihm das Problem. Leistungsverlust mit meiner Diagnose „Turbo defekt“.
Er schaute und schaute und meinte zunächst, dass der Wagen gar keinen Turbo habe! Ohjeh Ohjeh. Das kann ja noch heiter werden.
Ich versuchte ihn zu überzeugen. Endlich legte er sich unter den Bus und…ein Turbo! Ok, so weit so gut. Jetzt startete ich den Motor und er gab viel Gas. Entsprechend schwarz waren die Rußwolken am Auspuff. Da stimme was nicht. Läuft nicht rund, sagte er und verschwand wieder unter dem Wagen. Weiter Gas geben, kam es von unten. Er tauchte auf und erklärte, dass sich der Luftansaugschlauch beim Gasgeben zusammenziehen würde. Da sei ja nicht normal. Zack, Schraubendreher raus und Luftfilter entfernt. Motor an und oh Wunder! Kein Stottern und der Ruß wurde weniger. Er schickte mich ohne Luftfilter zur Probefahrt. Der Bus fährt wie zu Beginn. Was für ein Glücksgefühl.
Jetzt überlegten die beiden, wo man einen Austauschluftfilter herbekomme. Wir fuhren in die nahegelegene Stadt und im zweiten Zubehörladen wurden wir fündig.
60 Gel oder 20 €, das ist günstiger als ein neuer Turbo.
Am Platz angekommen bauten wir den Filter ein. Eine Probefahrt machen wir dann morgen.
Ich wollte Zach 100 Gel geben, aber er lehnte ab. Das hätte er gerne und für seinen Freund Sochan gemacht. Da bin ich platt.


Ich habe dann alles wieder eingeräumt und den alten Luftfilter (als Ersatz) gereinigt.
Das ganze Unternehmen hat bis mittags gedauert und so entschieden wir, noch eine Nacht hierzubleiben.
Nun sitzen wir vor unserem (neuen) Bus und freuen uns riesig, dass wir so glimpflich davongekommen sind. Wir überlegen jetzt, welches unsere neuen Ziele sein werden.

Kurze Zeit später erschienen Eddie und Elisabeth aus Österreich mit einem Sprinter mit Aufbau und Ralf mit seiner Africa Twin. Er war schon vor ein paar Tagen hier.
Heute Abend essen wir alle zusammen.

Bilder des Tages:





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