
Durchs Tal des Melet


Heute gibt es wenige Worte, dafür sehr schöne Bilder. Wir sind ganze 56 Kilometer gefahren. Von unserem Frühstücksplatz am Fluss Melet, dem wir über kleinste Straßen und viele Serpentinen flussaufwärts gefolgt sind, bis zur Topçam-Talsperre, wo wir schon zu Mittag ankamen. Hier blieben wir den ganzen Nachmittag und werden hier auch die Nacht verbringen.
Im Tal sieht es zuweilen aus wie in einem deutschen Weinbaugebiet, doch es klettern nicht Weinstöcke die Hänge hinauf, sondern Haselnussbüsche.



Immer wieder sehen wir schwere Lastwagen und Baustellen für den Straßenbau, so wie in der ganzen Türkei bisher. Unsere Straße ist zu Anfang noch ungeteert und teilweise eng und holprig, dafür aber immer nah am Fluss. Später kommen wir in den Genuss der schon fertig ausgebauten Schnellstraße, die zum Glück den Charakter des wunderschönen Flusstals nicht zerstört hat.






Unterwegs kamen wir zu einer kleinen Gaststätte mit einer Aussichtsterrasse hoch über dem felsigen und teilweise sehr engen Tal des Flusses. Die Aussicht war toll. Hier konnten wir wieder einmal einen leckeren türkischen Kaffee genießen.





Plötzlich lag die Topçam-Talsperre am Weg. Es gab eine Möglichkeit zu halten. Ich wollte Fotos machen. Da sahen wir auf der anderen Seite des Sees den kleinen Ort Acıklı. Ein kleines Dorf mit einer Moschee drängte sich an einem Hang an einer Biegung des Sees. Das allein sah schon sehr schön aus. Aber wir entdeckten dort auch einen geräumigen Platz direkt am See, wo schon einige Autos standen. Angler wahrscheinlich. Der perfekte Platz für eine Mittagspause.

Wir fuhren zurück über die Staumauer und hinunter nach Acıklı. Und wirklich, dort konnten wir ohne Sorgen stehen. Wir beschlossen gleich, dort auch die Nacht zu verbringen und den Nachmittag zu genießen. Die Angler luden uns sofort zu einem Tee ein. Später kamen noch andere Grüppchen. Wir sollten unbedingt vom mitgebrachten Essen probieren. Abends haben sie sich vor ihrer Abreise versichert, dass wir zu Essen und zu Trinken an Bord haben. So eine Fürsorge für den Nächsten finden wir ganz toll.





Kurz bevor die Sonne unterging waren wir auf dem Platz ganz allein. Das wird eine ruhige Nacht – bis auf die beiden Muezzin-Rufe gegen 22 Uhr und gegen vier Uhr früh.
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