
Die Türme von Dartlo
Nach dem späten Essen des letzten Abends war die Nachtruhe leider nicht so gut. Aber die Begegnung mit der indischen Familie war es wert.
Da wir direkt am Hotel übernachtet hatten, sind wir am Morgen erst einmal zu einem schöneren Frühstücksplatz gefahren. Hoch über Alt Omalo standen wir im schönsten Sonnenschein bei herrlicher Aussicht über die Berge und genossen den Kaffee.

Heute wollten wir nach Dartlo ins benachbarte Alazani-Tal fahren. Die Straße dorthin war mindestens so anstrengend wie die Fahrt auf den Pass, aber nicht ganz so weit. Für die 11 Kilometer brauchten wir eine Stunde.
Schon von weitem sahen wir durch die Bäume die Siedlung von Dartlo liegen. Mehrere der alten Festungstürme leuchteten in der Morgensonne. Dahinter blitzt der hohe Gipfel des Danos (4174 müm) mit seinen Schneefeldern hervor. Das ist dann auch die Grenze nach Tschetschenien (Russland).



Kurz vor Dartlo mussten wir durch den Fluss. Anders ging es nicht weiter. Der Bus hat das spielend gemeistert. Wir stellten ihn auf die weitläufige Wiese, wo auch schon Pferde und Kühe grasten.
Dann erkundeten wir das Dorf. Alle Häuser sind mit großen Schieferplatten und Holz gebaut. Der Schiefer gibt dem Dorf ein ziemlich dunkles Aussehen, aber das helle Holz für die Terrassen, Türen und Fenster hebt den düsteren Eindruck wieder etwas auf.
Auch hier gibt es eine Ruine, die nach einer Kirche aussieht, und die für Frauen nicht zugänglich ist. Die charakteristischen Festungstürme können gar nicht besichtigt werden.
Straßen gibt es in Dartlo keine. Bis zum ersten Haus geht der Fahrweg, danach gibt es nur noch Trampelpfade.









Nachdem wir unser Gefährt etwas näher zum Fluss geparkt haben, wo wir die Nacht verbringen wollen, gab es erst einmal wieder eine unserer ausgedehnten Mittagspausen. Leider gab es gar keinen Schatten, für die Markise war es zu windig. Ich fand ein schattiges Plätzchen unter der offenen Heckklappe, Michael saß in der vollen Sonne mit Hut und langärmligem Tshirt und langer Hose. Die Sonne in dieser Höhe darf nicht unterschätzt werden, vor allem wenn der Wind so kalt bläst.
Am Nachmittag haben wir das weitläufige Tal erkundet. Wir sahen eine große Schafherde mit Schäfer und Herdenschutzhund. An einer Stelle fanden wir ein Autowrack im Fluss. Da war wohl jemand über den Rand der Fahrbahn hinausgeschossen.





Zurück in Dartlo kamen wir mit Hilfe einer Holzbrücke über den Fluss direkt zu einer Hotelterrasse in urigem Stil, wo wir zwei türkische Kaffee getrunken haben. Wir sind noch eine ganze Weile über die Pfade zwischen den Häusern herumgestiegen. Wir trafen zwei junge Wanderer, einer aus Australien, der andere aus Italien, mit denen wir ins Gespräch kamen. Sie gaben uns den Tipp morgen noch weiter ins Tal hineinzufahren. Das ist eine gute Idee.















Wieder zurück am Bus haben wir unser Abendessen in der Sonne genossen und sind so lange draußen sitzen geblieben bis diese hinter einem Berg verschwand. Jetzt warten wir drinnen auf die Dunkelheit und sind gespannt, ob die Türme nachts angestrahlt werden.
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