
Wieder ein strahlend schöner Tag. Wir sind ganz früh aufgestanden; um 7 Uhr saßen wir schon beim Frühstück. Auf unserem Ausguck konnten wir sehr weit das Land überblicken. Unter uns ein breites Tal mit Bäumen. Es sah aus wie eine Oase in Marokko.

Wir dachten, wir könnten schnell hinunter fahren und uns dort ein schattiges Plätzchen suchen. Als wir unten waren, mussten wir feststellen, dass das Grün allenfalls in den privaten Gärten wuchs. Wir fuhren weiter und kamen in eine seltsame Landschaft mit vielen verschiedenfarbigen Hügeln. Laut Internet heißt es Regenbogenhügel oder Gökkuşağı Tepesi.



Ansonsten sahen wir immer wieder Grenzanlagen oder Wachtürme. Aber auch schöne Felsformationen.


In Ort Tuzluca fanden wir eine Art Dorfplatz mit Brunnen, Bänken im Schatten und einem Kinderspielplatz. Wir brauchen morgens immer eine Weile für unseren Türkisch-Unterricht. Das geht am besten im Schatten.
Kaum hatten wir uns niedergelassen, kam ein Mann aus einer Art Gemeindehaus und brachte uns auf einem Tablett heißen Tee, Zucker und Rührstäbchen. Er hieß uns willkommen und erklärte uns, dass hier eine Trauerfeier stattfindet, da sein Bruder gestorben sei. Wir drückten unser Beileid aus und bedanken uns für den Tee. Uns wurde noch zweimal frischer Tee gebracht und selbstgemachtes Helva. Wirklich köstlich.
Wenn wir uns etwas schicker angezogen hätten, hätten wir sicher auch noch zum Essen dableiben können.
Aber wir fuhren weiter, damit wir noch vor der ganz großen Hitze beim Ağrı Dağı ankommen würden. Um halb 12 Uhr konnten wir im Ark Hostel in Doğubeyazıt einchecken. Außer 10 Hostelzimmern hat Zafer auch Platz für sieben Camper in seinem Hof. Wir sind bis jetzt allerdings die einzigen. Normalerweise wäre der Hof voll, so Zafer, aber seit der Krise im Iran kämen die Camper nicht mehr. Der Grenzübergang in den Iran liegt hier ganz in der Nähe.
Wir richteten uns im Hof des Hostels ein und hätten einen exzellenten Blick auf den Ararat gehabt, wenn dieser sich nicht in Wolken hüllen würde. Erst gegen Abend waren alle Wolken verschwunden. Hier bleiben wir bis Dienstag. Außer uns sind noch zwei junge deutsche Frauen mit Zelt hier. In der kühlen, überdachten Dachterrasse unterhielten wir uns über unsere Reisen.




Am Abend, als es langsam kühler wurde, haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht. Unterwegs sprachen uns Jungs auf Geld an. Wirklich lästig wurden sie nicht. Als uns ein erwachsener Mann ansprach, dachten wir, auch er wollte etwas von uns, aber es wurde nur wieder eines der sehr netten Gespräche, von denen wir während unseres Urlaubs schon so viele geführt hatten.
Weitere Ansichten des Tages:








Die hölzerne Arche fanden wir einfach so an einem Berghang bei Tuzluca – noch weit entfernt vom Ararat – und viel zu klein, um die ganze Tierwelt darin unterzubringen.
