
Die Nacht auf dem kleinen Campingplatz in Balotesti war genauso unruhig wie der ganze Abend. Obwohl uns der Betreiber des Platzes versprochen hatte, dass wir hinter seinem Tor ungestört wären, wurden wir nachts um zwei sehr unsanft geweckt. Ein Partygast musste mit seinem Auto samt Anhänger bei uns vorbei, um das Grill-Equipment abzuholen. Er war ziemlich betrunken – wir waren nicht gewillt, unser Lager zu räumen. Michael half ihm, unter unserer Markise durchzufahren.

Weil es wieder sehr heiß werden sollte, sind wir schon gegen 7:30 Uhr vom Hof gerollt. Wir hatten bis etwa 12 Uhr eine sehr schöne und frische Fahrt zwischen drei Nationalparks, die im Südwesten Rumäniens liegen. Die Temperatur lag zwichen 21 und 25 Grad. Als wir allerdings über den letzten Kamm der Berge auf die Südseite fuhren, waren es auf einen Schlag 10 Grad mehr.








Wir hielten auf einem schattigen Seitenstreifen in einem der letzten Waldgebiete, bevor es hinunter in die endlose Ebene vor und hinter Timișoara (Temeschwar) ging. Wir sind erst gegen 16:30 Uhr weitergefahren, aber die Temperatur stieg immer noch. Gegen 19 Uhr hatten wir immer noch fast 40 Grad draußen, ganz zu schweigen von der Hitze im Auto.
Die gesamte Strecke war sehr schön. Wir starteten an der Donau mit Blick auf das serbische Ufer, fuhren durch schattige Wälder, kamen durch traditionelle Dörfer und größere Städte, in denen früher Bergbau betrieben und Eisenerz verarbeitet wurde. Die Häuser waren teilweise sehr aufwändig verziert. In dieser Gegend Rumäniens fanden wir Straßendörfer vor, deren Häuser nicht mit der Giebelseite zur Straße standen, sondern mit der Traufe nach vorn ohne Abstand gebaut waren. Das ist also regional unterschiedlich.









Gegen Abend fanden wir im Ort Deta einen kleinen Campingplatz im großen Garten eines privaten Hauses. Die Besitzer waren leider nicht da, aber eine junge Frau kümmerte sich um uns und unsere Belange. Wir fanden die saubersten Sanitäranlagen der ganzen Reise vor und fühlten uns sehr wohl im schattigen Garten.




Die Casa Ferch, wie das Haus heißt, war das Wohnhaus eines Cousins des berühmten Banater Malers Franz Ferch, wie eine Tafel am Haus kundtut. Hier der Link zur Wikipedia-Seite von Franz Ferch weiter–>
