
Nach Thrakien
Heute ging es uns vor allem darum, ein paar Kilometer Richtung türkische Grenze zu machen. Wir könnten ja noch ewig in Griechenland rumzuckeln, aber das machen wir lieber in einem anderen Urlaub.
Unser Ziel für heute ist das Mündungsdelta des Flusses Nestos. Wikipedia weiß dazu: „Das Flussdelta des Nestos ist ein Hydrobiotop mit Schwemmland, Süßwasserseen und Lagunen. Insbesondere aufgrund seiner Vogelfauna mit 300 Vogelarten ist es ein Schutzgebiet in Form eines Nationalparks, welcher auch die östlich gelegenen Seen Vistonida und Ismarida umschließt.“ Indem wir über den Nestos fuhren, sind wir von Mazedonien nach Thrakien gelangt. Schöne Worte aus längst vergessenen Geschichtsstunden.
Der Weg ins Delta war nicht ganz so malerisch, wie die Straßen, die wir in den letzten Tagen genießen durften. Zweimal gelangten wir auf eine Autobahn, das Land wurde flach, es gab einige Industriegebiete und viel zersiedelte Gegend. Aber wir kamen auch ganz unverhofft an einer riesigen Löwenskulptur vorbei. Da mussten wir natürlich einen Fotostopp einlegen. Es handelt sich um ein Grabmonument aus dem 4. Jahrhundert vor Christus zu Ehren von Admiral Laomedon, der u.a. im Dienst von Alexander dem Großen stand. Die Skulptur steht am Ufer des Flusses Strymonas.

Als wir zu einem Trinkwasserbrunnen fahren wollten, der uns in der App „Stay for Night“ empfohlen wurde, gerieten wir in sehr sehr enge Gassen in der gar nicht so kleinen Stadt Kavala. Das war ziemlich aufregend und auch sehr stressig für Fahrer und Beifahrer. Aber unser Bus passte auch durch die engste Gasse und um die kniffligste Ecke. Puh. Trotz dieser nicht geplanten Aufregung konnte ich aber noch ein Foto vom zweistöckigen Aquädukt aus römischer Zeit fotografieren. Im kleinen Fischerhafen von Kavala haben wir uns von der Strapaze erholt und eine gemütliche Mittagspause gemacht.



Am Nachmittag haben wir wieder unsere drei wichtigsten Bedürfnisse befriedigt: Tanken, Einkaufen und Wasser auffüllen. Das fällt eben alle zwei bis drei Tage an.
Endlich waren wir im Delta angekommen. Erst wollten wir am großen See Vistonida unser Lager für die Nacht aufschlagen. Wir hatten auch eine schöne Stelle gefunden, aber es war noch etwas früh. Wir sind wieder ein Stück des Wegs zurückgefahren, um uns die Kirche vom Heiligen Nikolas (Agios Nikolaos) anzuschauen, die auf einem Inselchen in der Lagune von Lagos liegt. Über einen langen Holzsteg gelangten wir zu ihr. Von dort geht ein weiterer Steg zu einem noch kleineren Kirchlein.
Im kleinen Andenkenladen haben wir von einem jungen Mönch erfahren, dass die Kirche eine Filiale von seinem Stammkloster Vatopedi auf dem Berg Athos ist.






Gut, dass wir noch einmal zurück gefahren sind.
Im Hafen von Lagos wollten wir eigentlich übernachten, haben dann aber in einem Pinienwald direkt am Meer einen viel schöneren Platz gefunden. Hier war der Wind nicht ganz so schlimm, der uns schon seit Tagen begleitet. Zu unserer großen Freude steht hier auch eine große Dusche im Freien, die wir ausgiebig genutzt haben. Immer nur Waschlappen, ist dann doch nicht sooo toll. Die Campingplätze haben hier in der Gegend erst Anfang Mai oder noch später geöffnet. Mal sehen, wie es in der Türkei sein wird.





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