
Einreise in die Türkei
Heute gibt es zwei Highlights: zum einen die rasche Abfertigung an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei, zum anderen die Gastfreundschaft auf dem kleinen Naturcamping Adoyaci.
Wir haben heute morgen der Einfachheit halber und weil es uns eine Stunde gespart hat, die mautpflichtige Autobahn genommen. Sonst hätten wir wohl öfter durch solche Fuhrten fahren müssen:

Kurz vor der Einreise in die Türkei hat Michael unseren Camper in einer Waschanlage für 50 cent vom Reisedreck befreit. Einmal Hübschmachen bitte.

An der Grenze war alles viel einfacher als gedacht. Wir haben den Übergang von Kipoi – Ipsala genommen. Wir sind gegen Mittag dort angekommen und hatten nur fünf PKW vor uns. Wir mussten auf der türkischen Seite einmal aussteigen, um unsere Gesichter abfotografieren zu lassen. Unsere Papiere gingen durch drei Hände, dann waren wir auch schon fertig. Jahreszeit und Uhrzeit spielten wohl eine große Rolle, denn allgemein liest man über diese Grenzabwicklung nur Horrorgeschichten mit stundenlangen Wartezeiten.
Beim Tanken kurz nach der Grenze stellten wir fest, dass der Liter Diesel nur einen Euro kostet. Das schont unsere Reisekasse.
Nach den vielen Kilometern, die wir bisher absolviert haben, ca 3500 Km, brauchen wir jetzt eine kleine Pause. Wir finden den kleinen Natur-Campingplatz von Hasan und Gözde. Etwa zwanzig Minuten Fahrt abseits der Straße nach Istanbul liegt der terrassierte Platz auf einem Hügel bei Elmali hoch über der Ebene. Wunderschön. Hier bleiben wir zwei Nächte mindestens.

Wir werden von Hasan sehr nett empfangen. Er führt uns herum und zeigt uns alle Einrichtungen. Neben dem Dusch- und Toilettenhaus gibt es einen Raum mit Waschmaschine, Kochgelegenheit und Spülbecken und einen Aufenthaltsraum. Hasan nutzt eine Übersetzungsapp mit der die Kommunikation reibungslos klappt, er lobt uns aber auch für unsere paar türkischen Brocken, die wir uns seit Januar täglich mit Duolingo einzutrichtern versuchen.
Nachdem wir uns einen schönen Platz mit Stromanschluss und Picknicktisch ausgesucht haben, holt er uns zum Wäschewaschen und Kaffeetrinken ab. Während die Wäsche in Gözdes privatem Badezimmer in ihrer Maschine läuft, sitzen wir bei den beiden auf dem Sofa. Ihr kleines Haus bewohnen sie nur während der Saison von April bis Oktober. Im Winter wohnen sie in Malkara.
Gözde kocht Kaffee und wir radebrechen weiter auf Türkisch mit Hasan. Als der pensionierte Lehrer feststellt, dass wir ernsthaft lernen wollen, spricht er nur noch türkisch mit uns. Einmal Lehrer, immer Lehrer. Der Kaffee schmeckt köstlich, dazu gibt er kleine Würfel Lokum.


Später bringt uns Hasan die fertige Wäsche vorbei, die wir zwischen Picknickhäuschen und Bus an die Leine hängen. Der superstarke Wind, unter dem wir ein bisschen leiden, ist hier endlich einmal von Vorteil.

Und jetzt spannen wir aus: lesen, nichts tun, spazieren gehen, schlafen. Guten Abend / iyi akşamlar.
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