
Leben im VW-Bus
Mehrere Monate in einem so kleinen Fahrzeug? Geht das denn überhaupt?
Klar geht das!
Unser VW-Bus ist klein, aber wir haben ihn klar strukturiert. Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer, Küche, Diele und Bad. Alles vorhanden.
Wohn- und Esszimmer sind quasi gleich. Die beiden Fahrersitze werden in den Innenraum gedreht und ein LAGUN-Tisch wird aufgebaut. Fertig. Hier wird gegessen, geschrieben, gearbeitet, gelesen und gespielt.

Die Küche liegt direkt davor. Mit Herd und Spüle im Küchenblock (integriert Wasser- und Abwasserbehälter), Besteckschublade, Gemüsefach und Kühlschrank. Der Tisch dient dann als Erweiterung der Arbeitsplatte.
Das Badezimmer entsteht an selber Stelle mit Waschbecken und Toilette.
Wenn wir Strom haben, nutzen wir eine Induktionsplatte zum Kochen, ansonsten kommt unser alter zweiflammiger Origo-Brennspiritus-Kocher zum Einsatz.

Das Bett nimmt mit seinen 184 x 160 cm den größten Platz ein und ist nicht multifunktional. Es ist feststehend. Das hat zwar den Nachteil, dass die Diele sehr klein ist, aber wir müssen erstens das Bett nicht jeden Tag neu aufbauen und zweitens entsteht so unter dem Bett Stauraum u.a. für den Kühkschrank, die Toilette, die Besteckschublade und das Gemüsefach. 🙂
Unsere Anziehsachen sind in einem Staufach über dem Bett im Hochdach hinten untergebracht. Jeder von uns hat mehrere staubdichte Kisten, die dort wohl geordnet Platz finden. Im Hochdach vorne befinden sich alle Kochuntentensilien wie Geschirr, Töpfe, Pfannen usw.
Diverse Netze und ein kleines Bücherregal ergänzen das Ganze.

Wie halten wir nun Ordnung? Mit etwas Disziplin geht das ganz gut. Jeder Gegenstand im Bus hat seinen Platz. Wir sorgen dafür, dass es so bleibt. Nach einiger Zeit fliehen einige Gegenstände in andere Ecken – da müssen wir dann hin und wieder zur Ordnung auffordern.
Wir haben beide unsere zugeteilten Aufaben. So ensteht eine Routine, die es uns ermöglicht, sehr schnell Ordnung zu machen bzw. erst gar keine Unordnung entstehen zu lassen.
Lässt es das Wetter zu, leben wir ohnehin draußen vor dem Bus. Zwei Stühle, ein großer und ein kleiner Tisch, zwei Relaxliegen und eine Markise machen den Platz vor dem Bus sehr wohnlich.

Hier ein paar Einzelbetrachtungen:
Seit dieser Reise haben wir das Porta Potti gegen eine Trenntoilette von Trelino ausgetauscht. Nach fünf Wochen können wir mit Fug und Recht feststellen, dass sich der Wechsel gelohnt hat. Die Entsorgung hat sich als sehr einfach erwiesen, insbesondere da fast alle Campingplätze in Griechenland und der Türkei und damit Entsorgungsmöglichkeiten für eine Chemietoilette noch geschlossen haben.

Jeden Tag mahlen wir unsere Kaffeebohnen selbst. Unsere handbetriebene Kaffeemühle Chestnut C3S Pro beschert uns frisches Kaffeemehl.



Neu ist auch unsere Sackmarkise von Fiamma. Bisher mussten wir unsere Markise erst in die Kederschiene einfädeln, dann mit Stangen abstützen und mit Seilen festmachen. Auch mit 15-jähriger Routine dauerte es eine Weile. Die neue Markise wird ausgerollt, die Stangen aus der Seite gezogen, eingehakt und steht nach zwei Minuten fertig da.

Kleiner Nachtrag: Damit wir heute schon wissen, wie morgen die Aussichten sind, haben wir Instrumente aus der Seefahrt in unserem Bus.


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