
Küste mit Kurven – Marmarameer
Endlich hatte der starke Wind nachgelassen, der uns schon seit Tagen nicht in Ruhe gelassen hatte. Wir konnten sogar draußen frühstücken.
Heute sollte es weitergehen. Gar nicht so einfach, denn Hasan hatte schon für uns ein Tagesprogramm zusammengestellt. Aber wir haben uns nicht verführen lassen und sind gegen 10 Uhr vom Platz gerollt. Mit vielen guten Wünschen und dem Versprechen wiederzukommen.

Anstatt den direkten Weg nach Istanbul zu nehmen, wollten wir unbedingt das Marmarameer sehen und an der Küste entlang fahren. Zuerst ging es hinunter ans Meer durch eine liebliche Agrarlandschaft mit Hügeln, Äckern und gelben Rapsfeldern. An der Küste sahen wir viele private Ferienwohnungen, meistens zusammengefasst in Gruppen. Viel Grün dazwischen, alter Baumbestand, keine großen Hotelkomplexe. Das sah alles ziemlich gemütlich aus – Urlaub für Einheimische. Und die Konstruktionen für den Fischfang vom Land aus sahen den Trabocchi in Italien zum Verwechseln ähnlich.
Dann kam für uns die Überraschung. Plötzlich wurde aus der lieblichen Küste eine schroffe Steilküste mit einer kurvenreichen Straße am Meer entlang. Erst nicht weit über dem Wasser, später hoch oben mit atemberaubenden Ausblicken. Auch auf die Gleitschirmflieger, die an einer besonderen Stelle von oben bis zum Meer segeln konnten.


Am Nachmittag kamen wir dann schon in die Außenbezirke von Istanbul. Bevor wir uns direkt in die Stadt wagen, wollten wir noch eine Nacht etwas außerhalb übernachten. Einen guten Platz zu finden, war nicht einfach.

Wir standen eine ganze Weile an einer Straße mit fantastischer Aussicht auf das Meer. Das gefällt auch vielen jungen Menschen, die, zumal heute Samstag ist, hier in der Sonne sitzen, die Aussicht genießen und, als die Sonne untergegangen war, mit ihren Autos und lauter Musik durch die Straßen kurven.
Dabei schien es erst ganz prima hier. Die Menschen saßen gemütlich mit mitgebrachten Stühlchen im Gras. Einige hatten Essen mitgebracht, andere genossen wie wir die Aussicht. In der Ferne konnten wir die Schiffe sehen, die auf die Einfahrt in den Bosborus warteten.
Wir machten noch einen schönen Spaziergang am Burnus Baba, das ist eine Landspitze ganz ohne Bebauung. Einfach nur ein Wiesenweg am Meer entlang.




Am Abend merkten wir immer mehr, dass der Platz zum Übernachten nicht geeignet war. Die Familien und Pärchen im Gras waren weg, dafür wurden die Autos mit der lauten Musik immer zahlreicher und lauter. Schweren Herzens haben wir den tollen Aussichtsplatz aufgegeben und sind zu einem ruhigeren Ort iin der Nähe eines Sees gefahren. Aussicht und Natur fanden wir hier nicht, dafür aber Ruhe und einen ebenen Stellplatz.
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