Zum Van-See

Der Tag beginnt in der Werkstatt und endet mit einem Platten. Doch der Reihe nach!

Morgens hatten wir uns reisefertig gemacht. Michael fuhr gegen 9:30 Uhr zur Werkstatt eines Freundes von Zafer, unserem Campingwirt. Nach so vielen Kilometern war ein Ölwechsel fällig.

Ich blieb derweil auf dem schattigen Dach mit Blick auf den Ararat zurück. Da konnte ich dieses schöne Bild machen:

Als Michael wieder zurück war, um mich und die bewegliche Ausrüstung aufzuladen, haben wir noch lange mit Zafer über alles mögliche gequatscht. Aber endlich, schon kurz vor Mittag, ging’s weiter.

Es war wieder ein heißer Tag , was in dieser staubigen und baumlosen Gegend irgendwie noch schwerer zu ertragen ist.

Einmal kamen wir an einem seltsamen Gelände mit großen schwarzen Steinen vorbei. Es sah aus, als hätte jemand den Berg wie einen Acker umgepflügt. Und das soweit das Auge reicht. Nach kurzer Recherche hatten wir die Erklärung. Der Vulkan Tendürek ist hier vor sehr langer Zeit ausgebrochen. Was wir gesehen haben, sind die weitläufigen, sehr zerklüfteten Lavafelder rund um den Vulkan.

Weiter fuhren wir zu den Wasserfällen von Muradiye. Es war Zeit für unser Mittagessen. Da heute ein staatlicher Feiertag ist, waren wir nicht alleine dort. Wir machten gemeinsam mit vielen anderen Familien Picknick auf einer großen Wiese. Danach haben wir uns dir Wasserfälle angeschaut. Ins Wasser wollten wir lieber nicht. Es sah nicht sehr sauber aus und roch sehr brackig. Andere hat das aber nicht abgehalten, hineinzuwaten. Wir haben uns lieber einen türkischen Kaffee auf der Aussichtsterrasse gegönnt.

Wir mussten nicht mehr weit fahren, dann waren wir am großen Van Gölü. Der See ist riesig und sein Wasser ist salzig. An einem weiteren Picknickplatz, die gibt es ja in der Türkei an jeder Ecke, haben wir ein Bad genommen. Die obere Wasserschicht ist brühwarm, aber etwas tiefer erfrischend kalt. Wikipedia sagt: „Das Wasser des Vansees ist alkalisch, er ist der größte Sodasee der Erde. Das Wasser ist reich an Soda und anderen Salzen, die zur Herstellung von Waschmitteln dienen. Der pH-Wert des Wassers beträgt 9,8, der Salzgehalt 2,27 Prozent, davon etwa eine Hälfte Soda und eine Hälfte Kochsalz.“

Nach dem erfrischenden Bad wollten wir zur Stadt Van. Vielleicht sogar, um dort die Nacht zu verbringen. Da es aber immer noch sehr heiß war, hatten wir keine Lust auf Stadt. Die weitläufige Seefront, die mit einer großen Menge an Picknickhütten auf Stelzen in den Sumpf gebaut war, gefiel uns sehr gut, aber um dort zu bleiben, war es noch zu früh.

Da wir morgen mit einem Boot zu einer Insel fahren möchten, fuhren wir weiter zum Anleger der Ausflugsschiffe bei Gevaş. Unterdessen zogen dicke Wolken auf und ein heftige Wind blies. Es wurde auch merklich kühler. Gerade wollten wir uns darüber freuen, passierte etwas mit dem Auto. Es rumpelte und fuhr nicht mehr rund: Wir hatten einen Platten! Zum ersten Mal in den 18 Jahren, in denen wir nun schon mit unserem Bus verreisen.

Zum Glück hatten wir einen passenden Ersatzreifen dabei. Michael hat dann kurz bevor das Gewitter heftiger wurde, den Reifen gewechselt. Die Aussicht über den See war dabei sehr schön.

Am Strand in der Nähe des Bootsanlegers haben wir dann tatsächlich einen guten Platz für die Nacht gefunden. Und dann kam der Regen.