Von See zu See

Heute heißt unser einziges Ziel: der Hitze entkommen. Morgens fahren wir früh aus Amasya raus, tanken und gönnen dem Auto eine Wäsche. Dann geht es durch eine weite Landschaft mit hunderten von Sonnenblumenfeldern zur Talsperre bei Vezirköprü. Dort zahlen wir eine Kleinigkeit, um das Picknickgelände benutzen zu dürfen. Bis zum See runter kommen wir nicht, aber wir finden einen schattigen Platz unter Kiefern, ganz in der Nähe eines Brunnens. Hier erfrischen wir uns mehrmals. Ein wunderbarer Platz, allerdings mit einer kleinen Ausnahme: Die Zikaden in den Kiefern machen einen unvorstellbaren Krach. Wir haben zum Glück Kopfhörer dabei. Ich schalte Noise-Canceling ein und mische noch etwas Wasserplätschern dazu. Michael hört lieber Musik. So lässt es sich gut aushalten.

Kurz nach vier sind es nur noch 33 Grad. Wir machen uns auf den Weg zur nächsten Talsperre.

Wir nehmen den kürzesten Weg, den unser Navi anbietet. Er geht ziemlich geradeaus über Stock und Stein, durch Felder und kleine Dörfer. Hier ist gerade die Getreideernte in vollem Gange. Wir sehen Frauen und Kinder, die wie in Vorzeiten das Stroh mit der Sichel schneiden und zu Garben binden.

Der Weg ist wunderbar, verlangt dem Fahrer allerdings wieder einiges an Können ab. Kurz nach sieben abends finden wir einen ebenen Stellplatz mit Blick auf den Kızılırmak-See. Es wird erst kühler als die Sonne unter geht.