
San Marino und Senigallia
Heute zur Abwechslung Regen! Und schon sieht das frühlingshafte Italien mit all seinem üppigen Grün, den gelben Blumen und den bewaldeten Hügeln kurz hinter Ravenna auch nicht anders aus als die Eifel bei Regen. Isso.
Aber Regen ist nötig und so sind wie frohgemut weiter gefahren. Richtung Süden. Zuerst haben wir noch ein besonderes Weltkulturerbe von Ravenna besucht, um auch die letzte Kirche mit bedeutenden Mosaiken zu sehen. Sant’Apolinare steht in Classe, ganz in der Nähe unseres Campingplatzes. Für Touristen ist sie eigentlich sonntags erst um halb zwei geöffnet. Deshalb haben wir uns unter die Gottesdienstbesucher gemischt und uns zur Tarnung auch ein paar Palmzweige gekauft. Es hat sich gelohnt. Obwohl diese Kirche die älteste mit Mosaiken ist, sehen diese besonders frisch aus. Das macht wohl auch die grüne Farbe, die die ganze Apsis ausfüllt.

Weiter ging’s. Schon ein Stündchen später waren wir in San Marino, dem angeblich ältesten Staat der Welt. Das wollten wir auf keinen Fall so einfach unbeachtet lassen. Die Hügel sahen wir schon von weiten, sie erhoben sich hoch über das flache Land hinter Ravenna. Der alte Bus machte seine Sache gut und meckerte gar nicht bei der steilen Kurvenfahrt hinauf zu den drei Türmen von San Marino.

Die kleine Hauptstadt im Regen und Nebel zu erleben, hatte etwas märchenhaftes. Da der Platz auf dem Berg mit seinen drei Hügeln ziemlich beengt ist, haben die Marineser hoch und kompakt gebaut. Und da es auch sehr mühsam ist, all die Serpentinen zu Fuß zu bewältigen, gibt es eine Seilbahn und mehrere Personenaufzüge, um die Höhenunterschiede zu meistern. An einer für die Fußgänger etwas gefährlichen Stelle, passt ein*e Polizist*in auf, dass die Autos rechtzeitig anhalten. Sie steht dafür regensicher in einer verglasten Kabine. Nett von San Marino.

Nachdem wir trotz Regen alle Gassen und Treppen der Altstadt gebührend durchwandert sind und die große Kathedrale besucht haben, sind wir zurück zum Bus gegangen. Wir hatten auch genug von den vielen Souvenirbuden, die den üblichen Touristennepp verkauften. Das muss wohl so sein.

Kaffee haben wir uns unterwegs selbst gekocht. Heute durfte ich zum ersten Mal unsere neue Kaffeemühle ausprobieren, die wir extra für diese lange Reise gekauft haben. Funktioniert prima!

Eine dreiviertel Stunde später erreichten wir unseren Übernachtungsplatz, ein einfacher Parkplatz zwischen Eisenbahn und Meer in Senigallia. Eine Touristenbadehochburg im Sommer, jetzt aber noch ziemlich verschlafen und langweilig, vor allem an einem verregneten Sonntagabend in der Vorsaison.

Für einen Abendspaziergang auf der Promenade hat uns das Wetter eine halbe Stunde gegönnt, bevor es wieder anfing zu regnen.

Michael hat eine seiner legendären Gemüsepfannen gezaubert und damit geht auch dieser Tag gemütlich zuende.
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