
Ravenna, die zweite
Wir hatten eine gute Nacht auf unserem kleinen Bauerncamping. Die Sanitäranlagen sind sehr schön, aber leider auch ein bisschen unpraktisch. Warmes Wasser kommt in der Dusche erst nach mehrmaligem Ziehen an der Kordel. Auf dem Schild in jeder Duschkabine steht, das sei „hot water on demand“ – Haha. Wenn es dann kommt, ist es kochend heiß. In den Duschen gibt es keine Ablagemöglichkeiten für Brille und andere Utensilien. Natürlich auch keinen Vorhang. Dafür sind die Abteile erfreulich geräumig.
Heute konnten wir wieder draußen frühstücken. Es ist etwas wärmer als gestern.
Gegen 10:30 Uhr haben wir dann noch einmal Ravenna in Angriff genommen – und zwar dieses Mal mit unseren Fahrrädern. Der Weg in die Stadt ist zwar schön eben, allerdings gibt es bis zum Stadtrand keinen Fahrradweg. Mir ist immer etwas mulmig, wenn Autos und Lastwagen ohnen großen Abstand und ohne die Geschwindigkeit herabzusetzen an uns vorbeibrettern.
Nach etwa 6 Kilometern waren wir im Zentrum, ganz in der Nähe des Bahnhofs von Ravenna. Dort haben wir unsere Fahrräder inmitten vieler anderer gut angeschlossen.
Heute haben wir uns besonders viel Zeit genommen und haben uns wieder einiges angeschaut. Wir gehen gewöhnlich in jede Kirche, deren Portal geöffnet ist. Heute konnten wir auch einen Blick ins Mausoleum von Dante werfen. Gestern war es ja von vielen Menschen belagert.
Vormittags haben wir uns das Erzbischhöfliche Museum angeschaut, vor allem auch diesmal wegen der schönen Mosaiken. Den Nachmittag haben wir mit dem Besuch in der Basilica di Sant’Apolinare Nuovo beschlossen. Jede Kirche in Ravenna ist einzigartig und jede ließ uns wieder staunen.
Neben dem Kunstgenuss und der kulturellen Weiterbildung hatten wir heute aber noch einen anderen besonderen Plan. Wir wollten zu Mittag Fisch essen, und zwar Fisch bester Qualität. Den richtigen Tipp bekamen wir in der Tourist Info von Ravenna. Und so landeten wir gegen halb eins im „Il Portolano“. Uns wurde geraten, vorher telefonisch einen Tisch zu reservieren. Wir haben es so versucht und hatten Glück. Ein Tisch für zwei war noch frei. Das Essen war wirklich sehr gut. Fangfrischer Fisch echt italienisch zubereitet. Schon Zuhause hatte ich mir vorgenommen, in Italien ein Fritto di Paranza zu essen, so wie ich es aus Neapel kannte. Und tatsächlich, genau dieses Gericht stand ganz zuoberst auf der Karte bei den Hauptspeisen. Auch Michael bekam eine Platte mit köstlich zubereiteten Fischen. Als Vorspeise hatten wir eine Platte mit kalten Köstlichkeiten aus dem Meer. Dazu geb es reichlich selbstgemachtes Brot. Wunderbar!
Ein Wort zu den öffentlichen Toiletten in Ravenna. Sie funktionieren wie ein Parkplatz. Neben dem innen sehr großen Raum mit Toilette und Waschbecken mit Papier, Hygieneabdeckung für den Sitz und Waschbecken mit Seife, steht ein Parkscheinautomat, der nach Bezahlung die Tür öffnet. Tolle Idee. Kosten für die Benutzung 50 cent.
Gegen 16:30 Uhr waren wir froh und müde und vor allem rundum satt wieder am Campingplatz.
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