
Fahrradtour und Wanderung
Wir hatten wieder eine sehr geruhsame Nacht. Ohne Störung standen wir direkt am Lungomare von Vasto. Ein Vorteil, wenn man in der Vorsaison unterwegs ist.
Der Tag startete warm und sonnig, der heftige Wind von gestern hatte sich gelegt. Prima Wetter für eine Fahrradtour auf der Pista Verde, dem Fahrradweg auf der stillgelegten Bahntrasse entlang der Costa dei Trabocchi. Auf den Besuch des Städtchens Vasto haben wir deshalb verzichtet. Wir kamen auf unserer Tour, die direkt am Meer entlang geht und durch einige Tunnels führte, wieder an den typischen Fischerplattformen vorbei. Eine war zu einem Restaurant umgebaut. Leider hatten sie so früh am Vormittag noch nicht geöffnet.


Den Platten, den ich mir bei der Fahrt geholt habe, reparierte Michael abends auf dem Campingplatz. S.u.
Mittags ging’s weiter. Neues Ziel: wir erkunden Italiens Stiefelsporn, den Gargano. Das sehr bergige und bewaldete Gebiet besteht fast vollständig aus dem Parco Nazionale del Gargano. Wir sind gespannt.
Auf dem Weg zum Foresta Umbra, dem schattigen Wald, der im Zentrum des Nationalparks liegt, sehen wir von der Straße die Lagune von Lesino. Da es Zeit fürs Mittagessen ist und das kleine Städtchen sehr malerisch an der großen Wasserfläche liegt, machen wir einen Abstecher dorthin. Auch hier ist es sehr ruhig an diesem Mittwoch Mittag. Wir finden bei einem Spaziergang an der Uferpromenade die „Bodeguita del Lago“, ein kleines Restaurant auf einer Plattform direkt am Wasser. Der Laden sieht einfach aus, aber das Essen, die Getränke und vor allem das Personal waren klasse. Für Michael gab es Fisch, für mich „Orecchiette con Cima di Rapa“. Orechiette sind Öhrchennudeln und Cima di Rapa lässt sich mit einem zu sehr ins Kraut geschossenen Broccoli vergleichen. Beides zusammen ist eines der typischsten Gerichte Apuliens, wo wir ja mittlerweile angekommen sind.

Zur besten Kaffeezeit, gegen 15:30 Uhr waren wir im Zauberwald vom Gargano. Es war eine Fahrt hinauf über viele Serpentinen und die Temperatur fiel auf 13 Grad. Im Tal waren es noch 23 Grad gewesen. Der Foresta Umbra, der schattige Wald, war sehr beeindruckend. Die Vegetation glich sehr den schönsten Wäldern in Deutschland. Riesige Buchen, ein kleiner See, wunderschöne Wanderwege. Damit hatten wir in Süditalien gar nicht gerechnet. Netterweise gab es dort auch eine Trattoria, die uns mit Cappuccino und Hörnchen versorgen konnte. Und dann wurde gewandert. Wir hatten wirklich den Eindruck, durch einen verwunschenen Zauberwald zu laufen. Knorrige Bäume, bemooste Steine, tiefe Schluchten, riesige Bärlauchfelder und dann auch noch Schildkröten im kleinen Waldsee. Wunderbar!



Kurz vor sechs fing es an zu regnen. Noch ein kurzes Stückchen Fahrt, dann waren wir auf unserem Campingplatz für die Nacht. Direkt am Meer unter Bäumen, direkt an der äußersten Spitze des Stiefelsporns von Italien. Schaut mal auf die Karte!



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